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Die Brücke von San Luis Rey - Thornton Wilder


Der Roman "Die Brücke von San Luis Rey" ist der erfolgreichste Roman von dem US-amerikanischen Schriftsteller Thornton Wilder. Er erschien 1927 in der englischen Version und wurde schon mehrmals verfilmt, zuletzt 2010 mit Robert De Niro in der Rolle vom Erzbischof von Peru.

Abbildung 1: "Die Brücke von San Luis Rey"

Inhalt:


Als am 20. Juli 1714 in Peru, eine von den Inkas erbaute Brücke, einstürzte, starben fünf Menschen dabei. Ein Franziskanermönch, der zufällig Zeuge dieses Unglücks wurde, beginnt die Lebensgeschichten der Verstorbenen zu erforschen. Er möchte herausfinden, ob eine höhere Macht bei dieser Katastrophe mitgewirkt hat oder es reiner Zufall bzw. reines Schicksal war.
Bruder Juniper (Franziskanermönch) beginnt die Hinterbliebenen und Verwandten der Toten aufzusuchen und sie nach den Charaktereigenschaften und Lebensumständen der Verunglückten zu fragen. Nach jahrelanger Arbeit war sein Buch mit allen Erkenntnissen und Ergebnissen fertig, jedoch wurde es von der Kirche als ketzerisch abgestempelt und Bruder Juniper wurde mit seinem Werk am Scheiterhaufen verbrannt…

Todesopfer:


Marquesa de Montemayor: reich, unglückliche Ehe und nicht sehr attraktiv. Sie hat eine sehr schwierige Beziehung zu ihrer Tochter, da diese geheiratet hat und nun in Spanien lebt. Durch Briefeschreiben möchte Doña María die Nähe zu ihrer Tochter Doña Clara beibehalten.
Pepita: Waisenkind. Sie wurde von der Äbtissin Madre María del Pilar sehr streng und diszipliniert erzogen und dementsprechend war sie eine gute Dienerin. Dies erkannte auch Doña María und stellte Pepita als Dienerin ein.
Esteban: Esteban und Manuel sind Zwillingsbrüder, die sehr still und introvertiert sind. Sie sind ebenfalls Waisenkinder, die von Madre María del Pilar liebevoll erzogen wurden. Als die Beiden anfingen sich Arbeiten zu suchen, fing Manuel an im Theater Briefe für Camila Perichole zu schreiben. Mit der Zeit verliebt sich Manuel in Perichole und jenes merkt auch sein Bruder. Esteban fühlt sich immer mehr ausgeschlossen, bis sein Bruder beschließt Camila endgültig zu vergessen. Eines Abends jedoch verletzt sich Manuel stark und stirbt später an der Infektion. Die Folgen sind schwerwiegend. Esteban wird depressiv und die Äbtissin holt aus Verzweiflung Kapitän Alvarado zur Hilfe. Dieser überredet Esteban dazu eine Reise zu unternehmen und hält ihn sogar eines Abends davon ab, Selbstmord zu begehen. Doch auf dem Weg nach Lima, stürzt die Brücke von San Luis Rey ein und zieht Esteban mit in den Tod.
Onkel Pio und Don Jaime: Onkel Pio war ein sehr faszinierter Abenteurer und zugleich der Mentor von Camila Perichole im Theater von Lima. Er hatte so eine gute Beziehung zu ihr und war eine Art „Vaterfigur“, da er sie von der Straße holte und ihr Schauspieltalent förderte. Nach vielen Jahren zerstritten sich die Beiden und gingen getrennte Wege. Perichole heiratet den Vizekönig Don Andrés und bringt 3 Kinder zur Welt, unter anderem Don Jaime. Als sie aber die Pocken bekommt verkauft sie all ihr Eigentum und zieht sich zurück und nach langen Verhandlungen und Streitigkeiten überlässt sie Onkel Pio ihren Sohn Don Jaime. Dieser soll nämlich mit Onkel Pio nach Lima gehen und dort eine gute Zukunft haben, in welcher er Latein, schreiben und lesen lernen soll. Doch auf dem Weg dorthin stürzt die Brücke ein und die Beiden verunglücken.

Sprache und Stil, die im Werk verwendet werden:

Im Roman herrscht ein auktorialer Erzählstil und es werden viele altertümliche Begriffe und Ausdrücke verwendet, die heute nicht mehr alltäglich sind. Weiters ist das Werk geschmückt mit dutzenden Metaphern, poetischen und philosophischen Formulierungen, die dem Roman einen eigenen Flair verleihen. Zusätzlich wird meiner Meinung nach an vielen Stellen eine sehr lebendige Ausdrucksweise verwendet, die dem Leser wirklich das Gefühl vermittelt, er sei vor Ort dabei.

Interpretation des Werkes:

Die Lektüre bietet viele Wege, das Gelesene zu interpretieren, da es von jedem Leser einzeln abhängt. Meiner Meinung nach (+ die Meinung vieler anderer: habe einige Rezensionen und Bewertungen gelesen) ist das Werk ein etwas anderer Roman. Er regt zum Nachdenken an und wurde nicht nur auf Basis der Unterhaltung geschrieben, sondern eher zur Deutung von Symbolen, beispielsweise bei der „Brücke“. Sie soll die Liebe zwischen den Lebenden und den Toten darstellen, da sie den Tod überdauert und dementsprechend länger überlebt. Denn es ist völlig irrelevant, ob eine Person bereits verstorben ist, die Liebe zu dieser Person besteht immer noch und ist als einziger Aspekt übrig geblieben.



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